Was hat mir die Adventszeit kulinarisch schon Wochen bevor sie überhaupt begonnen hat Kopfschmerzen bereitet! All die Leckereien, die diese schöne Zeit im Jahr doch irgendwie ausmachen. Lebkuchen, Spekulatius, Makronen und wie sie alle heißen und alle voller Zucker! Auf sogenannte Ausnahmen reagiere ich bislang sehr empfindlich und die geringe Auswahl an erhältlichen Keksen ohne Fruchtzucker ist kümmerlich. Daher fasste ich kurzerhand den Entschluss die fructosefreie Weihnachtsbäckerei dieses Jahr frühzeitig zu eröffnen um etwas Luft für Experimente zu haben. Fructosefrei oder sagen wir mal fructosearm (denn auch in Mehl steckt der hinterlistige Zucker) zu backen, gestaltet sich gar nicht so leicht. Hat man aber erstmal das richtige Rezept, ist es natürlich nicht schwieriger als mit dem süßen Suchtstoff.
Neben Lebkuchen, die ohne Honig leider nicht so richtig authentisch sind, standen die Spekulatius ganz oben auf meiner Wunschliste. Der Blick ins gut sortierte Gewürzregal ließ mich nicht im Stich und so griff ich kurzentschlossen zu den üblichen Zutaten, dem feinen Spekulatiusgewürz von Boomers und einige Stunden später strahlten mich die goldbraunen, herrlich duftenden Kekse schon an (und ich sie!).
Die Zubereitung nimmt ein bisschen Zeit in Anspruch, aber die Arbeit lohnt sich. Weil mir die richtige Spekulatius-Optik sehr wichtig war, habe ich nach langer Recherche ein Spekulatius-Modell bei Tchibo gekauft. Das Preis-Leistunsverhältnis war nicht zu schlagen! Enthalten waren dabei 2 Silikonmodell mit jeweils 6 Formen (3 verschiedene Motive insgesamt). Ihr könnt euch ausrechnen, dass es so einige Backdurchgänge gebraucht hat bis der Teig aufgebraucht und alle Spekulatius in Dosen verpackt waren. Die Handhabung mit den Silikonformen war allerdings wirklich klasse und ich bin begeistert von den Motiven. In Sachen Geschmack gibt sicherlich die Qualität des Spekulatius-Gewürzes den Ton an. Daher greift hierbei lieber, wie ich, zu einem hochwertigen, aromasicher-verpackten Gewürz, als zu einer billigen Mischung aus dem Discounter. Der Unterschied ist riech- und schmeckbar, versprochen.
Jetzt wünsche ich euch ganz viel Freude beim Nachbacken und freue mich natürlich über Feedback zum Rezept!
Mandel-Spekulatius *fructosefrei*
Zutaten
250g Butter
250g Getreidezucker
2 Eier (Größe M)
Schale einer abgeriebenen Bio-Zitrone
1 Prise Salz
500 g Mehl (nach Wahl)
100 g gemahlene Mandeln
20 g Spekulatiusgewürz
1 Messerspitze Hirschhornsalz
125g Mandelblättchen
Anleitung
Butter und Zucker mit dem Rührgerät schaumig schlagen. Anschließend Eier, Zitronenabrieb und Salz unterrühren. Die trockenen Zutaten (Mehl, gemahlene Mandeln und Spekulatiusgewürz) vermengen und Stück für Stück unter die Eimasse rühren. Das Hirschhornsalz in einem Esslöffel Wasser auflösen und ebenfalls zum Teig geben. Diesen nun solange verkneten (Knethaken verwenden!), bis ein homogener Teig entstanden ist.
Den fertigen Teig zu einer Kugel formen und abgedeckt für ca. 1 Stunde kaltstellen. Ist die Zeit um kann der Backofen auf 180°C Ober/Unterhitze vorgeheizt werden.
Anschließend kann der Teig entweder ausgerollt und ausgestochen, oder portionsweise in Spekulatiusmodell gerollt werden. Da der Teig bei Zimmertemperatur schnell weich wird, beim Ausrollen (egal ob im Modell oder auf der Arbeitsfläche) ein Stück Frischhaltefolie über den Teig legen und darüber rollen, so bleibt nichts an der Teigrolle kleben! Auf die Unterseite (beim Modell ist es die Seite, welche nach oben zeigt) Mandelblättchen streuen und leicht andrücken oder einrollen.
Die Spekulatius-Rohlinge nun für ca. 15 Minuten backen, abkühlen lassen und in Dosen verpacken…oder gleich essen! 😉
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